Tinkerfreunde

Angaben:

Name: Chester

Geburtsjahr: 1989

Geschlecht: Wallach

Stockmaß: 148 cm

Gewicht: 500 kg

Farbe: Braun Schecke

Zuchtverband: /

Gekauft am/wo:

August 1997 von Privat

Besitzer:

Susanne Schorr

Susanne.schorr@web.de

 

Geschichte

Als ich das erste mal etwas über Tinker gelesen habe ungefähr 1995 wusste ich, dass das genau meine Rasse ist. Erst habe ich dann aber eine Haflingerstute gekauft. Das war ein Fehler. Mit ihr kam ich nicht klar und verkaufte sie dann wieder. Danach war ich erstmal frustriert und ritt nur noch im Reitverein wo ich mich auch stark engagierte (Vorstand, Reitunterricht erteilen usw.)

Nach einiger Zeit merkte ich aber, dass mein Ziel viel im Gelände zu reiten so nicht erreichbar war. Durch Zufall bekam ich dann während meines Longenunterrichts mit, dass ein Tinker zu verkaufen sei. Im Reiterstübchen war dann der Aushang. Und ich war gleich Feuer und Flamme. Eigentlich war kein Geld da für ein Pferd. Wir hatten gerade ein Haus gekauft und finanziell waren wir knapp. Aber ich wollte so gerne einen Tinker.... nach 2 Besuchen bei Chester war klar, dass ich diesen Tinker will. Nachdem ich eine preisgünstige Unterkunft bei einer Freundin gefunden hatte und wir mit den Verkäufern nochmal über den Preis verhandelt hatten wurde er dann wirklich MEIN Tinker!

Seitdem sind wir zwei mit meinem Hund unterwegs in Wald und Feld. Allein oder in einer Gruppe. Wir haben schon einige Wanderritte unternommen und seit ein paar Jahren hat er sich auch als Sanitätsreiterpferd bewährt. Chester ist eigentlich immer cool und kooperativ. Das einzige was ihn bisher aus der Reserve gelockt hat war eine Gruppe Kühe mit Kuh-Glocken, da konnte der dicke Tinker über einen ganzen Stoppelacker traversieren, während seine Kumpels (alles Araber) gelassen an den Kühen entlang gingen. Chester war schon bei Festumzügen wie beim Hessentag dabei, war beim Pfingstturnier im Schauprogramm und hat einige Trails absolviert. Leider habe ich sehr wenig Zeit in den letzten Jahren, so dass das Üben für Trails zu kurz kommt und sich auf eine Teilnahme eines Wochenendkurs beschränkt. Chester ist ein ganz netter, ich sag immer, er hätte ein Hund werden sollen. Er ist total menschenbezogen und würde mit mir überall hingehen. Wenn ich ihn nach dem reiten auf die Koppel bringe bleibt er immer bei mir. Seine Kumpels sind ihm nicht so wichtig. Das ist aber auch gut so, da ich oft mit ihm allein unterwegs bin, oder mit ihm allein mit dem Hänger wegfahre. Das macht er alles gelassen und ohne Probleme. Derzeit sind wir dabei ihn einzufahren, da ich selbst jetzt einen Fahrkurs mache und bald Prüfung zum kleinen Fahrabzeichen habe. Das einzige Unglück was uns in den gemeinsamen Jahren zugestoßen ist war ein gemeinsamer Sturz in Galopp. Ich denke ich war Mitschuld. Ich hatte den Sattel ändern lassen und danach rutschte er immer nach links runter, und so hab ich im Galopp versucht den Sattel wieder zurecht zurücken. Gleichzeitig galoppierten wir einen Wiesenweg mit so langen Längsfurchen hoch und da hab ich das Pferd aus dem Gleichgewicht gebracht und er ist umgekippt. Direkt auf mein Bein. Und durch die Furchen war es unter meinem Knöchel und Fuß hohl, und da brach der. Das war Action die keiner braucht. Mit Hubschrauber ins Krankenhaus. Aber Chester war unverletzt und meine Mitreiter haben das Pferd wieder wohlbehalten nach Hause gebracht.

Danach hatte ich ziemliche Anlaufschwierigkeiten, war schon immer eine ängstliche Reiterin. Aber inzwischen reiten wir beide wieder über Stock und Stein und ich weiss ja, dass ich mich voll auf mein Pferd verlassen kann. Seit über einem Jahr habe ich auch eine  Reitbeteiligung die das Pferd über alles liebt. Sie ist auch regelmässig mit ihm unterwegs und kümmert sich liebevoll um Chester. Chester lebt in einem Offenstall, ist auch wegen seines chronischen Hustens das beste für ihn, und eigentlich immer draußen bei Wind und Wetter.